Beginn des Bergbaus in der Region
Bergbau durch Pächter
Ab 1461 wird in den Randgebieten des Dütetales, laut vorgefundenen Urkunden, Kohle gefördert. Das älteste Kohlengebiet ist
wohl der Gersberg, dann rund um das Sacksland und dann erst der Hasberg in Eppendorf.
Zu damaliger Zeit ist die Kohlenfeuerung bei den Schmieden gebräuchlich und so pachten 1527 15 Schmiede aus Osnabrück unter
der Führung von Johann Bischof den Kohlenberg auf der Koldenbecke. Der Standort dieses Kohlenberges soll sich im Borgloher
Klostersundern befunden haben. Das Kloster sicherte sich 1554 den Kohlenbergbau auf seinem Gebiet vom Bischof als Landesfürsten.
1573 findet sich die älteste Urkunde im Staatsarchiv Osnabrück, die sich mit dem Steinkohlenbergbau im Amt Iburg beschäftigt.
Hier wird belegt, dass ein Lüdecke von Schalden 1562 mit Eberhard von Schledehausen und mehreren Osnabrücker Schmieden das
Kohlenregal im Amt Iburg vom Bischof gepachtet hat.
Da die Ausbeute nur gering, und das Kloster Oesede eine starke Konkurrenz geworden war, zogen sich die Mitinhaber bald zurück.
Bargeld war knapp geworden und die Konkurrenz erschwerte den Kohlenabsatz.
Nachdem nun auch das Kloster Schwierigkeiten durch Wassereinbrüche bekam, und dadurch hohe Kosten entstanden, kam eine Familie
Trippenbacher auf den Plan, die das Kohlegebiet pachtete. Dieser Konkurrenz sah sich v. Cappel nun nicht mehr gewachsen.
Da Albrecht v. Cappel vom Gut Borgloh, bischöflicher Landdrost seit 1603, als Dienstgehalt nur den Gewinn des Kohlebergwerks
erhielt, ging er mit eben diesem Kohlebergwerk quasi pleite.
Der Bischof arbeitete nur mit Landverpachtungen als Lohn für seine Amtsleute. Das heißt, dass die Amtsleute mit dem Gewinn der Landverpachtungen
über die Runden kommen mussten.
Die Witwe des v.Cappel versuchte in ihrer Not sogar sich von Trippenbacher Geld zu leihen, musste aber zulassen, dass die Konkurrenz
auf eigenem Gelände Kohlen abbaute.
Viel andere Unternehmer übernahmen ebenfalls Kohlengruben und hielten sich noch geraume Zeit über Wasser.
Schmied bei der Arbeit 1568
So gelangte man früher unter Tage
Bergrecht war zu der Zeit um 1700 ein Familienrecht. Das hatte zur Folge, dass das Kohle- und Salzgeschäft im Land, oder in der Familie
bleiben musste. So musste beispielsweise Wiedenbrück die Kohle aus Borgloh holen, obwohl sie aus Dortmund weitaus billiger zu haben war.
Bezahlt wurde zu der Zeit im Bergbau eher schlecht. Oftmals wurde Personal ohne Qualifikation beschäftigt. So können die
Bergleute zwar für eine eher schlechte als rechte Ernährung sorgen, Kleidung indes ist für sie oft unbezahlbar.
Mit dem Auftauchen eines Herrn Terheyden (I) um 1745 wurde ein geordneter Bergbaubetrieb aufgebaut. Es wurde in mehreren Schichten (drei) gearbeitet
und den Bergleuten wurden bestimmte Tagesleistungen abverlangt. Die Kohleförderung wird dank besserer Umsetzung von Disziplin und der
Umstände der Förderung erheblich gesteigert. Durch den Bau einer Saline in Bad Rothenfelde und einer Glashütte in Bohmte waren
zudem Abnehmer für die Steinkohlen vorhanden.
Terheyden lag schon damals sehr am Wohl der Anlagen und so sicherte er sogar persönlich die Schächte gegen kriminelle Elemente,
die wütend über ihre Entlassung wegen Betruges die Zerstörung der Anlagen vorantreiben wollten. Die Bergbaufamilie Terheyden
blieb der Region über mehrere Generationen treu erhalten.
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