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Geschichte des Deutschen Roten Kreuzes DRK Die Erlebnisse des Schweizer Kaufmanns Henry Dunant auf dem Schlachtfeld in Solferino im österreichisch-französischen Krieg 1859 gaben den Impuls zur Gründung der internationalen Rotkreuz-Bewegung. Bereits ebenfalls 1859 gründete die damalige badische Großherzogin Luise den badische Frauenverein, den Vorläufer der Rotkreuz Schwesternschaften. Mit die ersten nationalen Rotkreuz-Gesellschaften wurden 1863 in Württemberg als Württembergischer Sanitätsverein und
1866 in Preussen als "Vaterländische Frauenvereine vom Roten Kreuz" gegründet. 1933 trat eine neue Satzung in Kraft. Der seit 1919 amtierende Präsident Joachim von Winterfeldt-Menkin kündigte am 8. Juni 1933 seinen Rücktritt an, der zum 29. November gültig wurde. jüdische Rot-Kreuz-Mitglieder wurden ausgeschlossen, der Hitlergruß eingeführt und der Neutralitätsgrundsatz weitestgehend aufgegeben. Nachfolger wurde am 30. November 1933 der SA-Ehrenführer Carl-Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha. Eine weitere einschneidende änderung erfuhr das Deutsche Rote Kreuz vier Jahre später durch die Ernennung des SS-Oberführers Ernst-Robert Grawitz zum stellvertretenden Präsidenten. Grawitz, der in seiner Funktion als Reichsarzt-SS maßgeblich für die Euthanasie-Verbrechen und Menschenversuche an KZ-Häftlingen verantwortlich war, gestaltete das Deutsche Rote Kreuz im Sinne des "Führerprinzips" völlig um. Die neue zentralisierte Organisationsstruktur mit dem Präsidium an der Spitze ermöglichte zugleich eine noch effektivere Indienststellung des DRK für die Mobilmachung, die seit der Neuschaffung der Wehrmacht im Jahre 1935 zu einer der wichtigsten Aufgaben der Hilfsorganisation wurde. Nach dem Krieg wurde das DRK am 19. September 1945 in der sowjetischen und in der französischen Besatzungszone am 3. Januar 1946 aufgelöst. In Zonen konnte das DRK dagegen in seiner bisherigen Rechtsform der "Körperschaft des öffentlichen Rechts" weiterarbeiten, während in der britischen Zone und später auch in der französischen Zone DRK-Landesverbände als "eingetragene Vereine" neu gegründet wurden. Eine Ausnahme bildete zunächst das Saargebiet, wo das bisherige DRK unter der Bezeichnung "Saarländischer Sanitäts- und Hilfsdienst" (SSHD) seine Arbeit fortsetzte. Das "Deutsche Rote Kreuz in der Bundesrepublik Deutschland e. V." als Bundesverband wurde am 4. Februar 1950 in Koblenz wiedergegründet. Am 26. Februar 1951 wurde es durch die deutsche Bundesregierung als nationale Rotkreuz-Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland anerkannt. Diese Anerkennung wurde mit Schreiben vom 27. September 1956, bedingt durch den Aufbau der Bundeswehr, neu gefasst. Die Anerkennung durch das IKRK erfolgte am 26. Juni 1952. Der "Saarländische Sanitäts- und Hilfsdienst" wurde nach der Eingliederung des Saargebietes in die Bundesrepublik Deutschland als "Landesverband Saarland" wieder Bestandteil des Deutschen Roten Kreuzes. In Deutschland sind derzeit (Stand 2013) etwa vier Millionen Mitglieder (aktiv/fördernd) und Mitarbeiter für das Rote Kreuz tätig. 100 Jahre DRK Borgloh-Wellendorf im Zeichen der Menschlichkeit Am 8. August 1914 trafen sich in Bad Iburg Frauen aus den Orten "im Kreise Iburg", um auch hier "Vaterländische Frauenvereine im Roten Kreuz" zu gründen. Gründungsvorsitzende der Ortsgruppe Borgloh war Frau Rentier Dütemeyer. Die Vereinstätigkeiten einschließlich der Kriegswohlfahrtspflege umfassten in den ersten Jahren auch "Weihnachtsbescherungen der Verwundeten in Vereinslazaretten". In den Jahren 1914 - 1916 waren die Helferinnen vom Roten Kreuz in den Vereinslazaretten in Glandorf und Laer in der Kriegskrankenpflege eingesetzt. Nach dem ersten Weltkrieg verliert sich in Borgloh und Wellendorf die Rotkreuz-Spur bis 1934. Am 1. März 1934 wurde der DRK-Ortsverein Borgloh und der darin gebildete Sanitätshalbzug Borgloh von Lehrer Albert Kröger (Vorsitzender und Halbzugführer) und Heinrich Stegmann (Zugführer) aufgrund zwischenzeitlich eingeführter staatlicher Regelungen neu gegründet. In der Zeit des Nationalsozialismus traten zahlreiche Frauen und Männer (25 aktive und 58 passive Mitglieder gehörten zu der Zeit dem Verein an) auch deshalb dem DRK bei, um dem Beitritt in die NSDAP zu entgehen. Im Zuge der Gleichschaltung blieb das DRK zwar formell unabhängig, alle wichtigen Entscheidungen mussten aber selbst auf örtlicher Ebene durch die jeweilige NS-Führung abgesegnet werden. Mit Kriegsende 1945 wurden auch die DRK-Vereine von den Alliierten umgehend aufgelöst, konnten aber bereits einige Monate später ihre Aufgaben in der Betreuung von Ausgebombten und Flüchtlingen, Suchdienst nach Gefangenen, Vermissten, Kindern und Toten etc. wieder wahrnehmen. Zur Nachkriegs-Gründungsversammlung des DRK-Ortsvereins Borgloh am 27. Oktober 1947 in der Gaststätte Boert in Borgloh kamen 40 Frauen und Männer. Der neue Vorstand bestand aus Johannes Stuer (Eppendorf), Karl Stickel (Borgloh), Friedrich Schubert (Ebbendorf), Dr. Hans Stänner (Borgloh), Heinrich Stegmann (Borgloh) und Gerda Holtgreve (Ebbendorf). Die weiteren Vorsitzenden waren 1961 - 1963 Karl Stickel, 1963 - 1975 August Westerheide, 1975 - 2009 Manfred Hagemann. Seit 2009 ist Holger Häntzschel Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Borgloh-Wellendorf e.V. Was macht eigentlich das Deutsche Rote Kreuz? Unermüdlicher Einsatz, der sich in vielen Tausend Stunden freiwilliger Leistung spiegelt, ist eine der herausragenden Leistungen des DRK Borgloh-Wellendorf. Wann immer qualifizierte Hilfe benötigt wird, sind die Mitglieder vor Ort. Nachfolgend mal einige Beispiele aus den vielen Einsätzen der freiwilligen Helfer. Erste Hilfe Ausbildung beim Roten Kreuz Über 50 Jahre Blutspende beim DRK Borgloh- Wellendorf Katastropheneinsatz, Beispiel Stendal DRK sorgt für den Sanitätsdienst beim Osnabrücker Bergrennen "Grundschüler lernen Erste Hilfe" - Projekttage mit dem Roten Kreuz "Sanitäter vor Ort" - Im Notfall zählt jede Sekunde |