Die Geschichte der Borgloher Wassermühlen
Im Osnabrücker Land ist kaum ein zweites Dorf zu finden, in dem sich in der Vergangenheit
so viele Mühlräder drehten wie in Borgloh. Genau auszumachen ist es heute nicht mehr, wie viele Wassermühlen
es hier je gab, sicher aber ist, dass mindestens sechs Mühlenbetriebe in diesem kleinen Ort ihr gutes Auskommen hatten.
Die Wassermühlen am Aubach
So ungewöhnlich auch diese relativ hohe Zahl von Mühlen erscheinen mag, so ist es durchaus erklärbar. Zum einen ist
das Kirchspiel Borgloh recht wasserreich. Zwei Bäche mit einigen Nebenläufen umschließen Borgloh und bieten ausreichend
Arbeitskraft für Mühlräder. Zum anderen herrschte früher in dieser Gegend der Getreideanbau vor. Korn brauchte man nicht
nur als Viehfutter, sondern in reichlicher Menge auch für die eigene Ernährung, besonders damals, als Kartoffeln noch
unbekannt waren und Brot das Hauptnahrungsmittel der Menschen war. Ein Bauernhaushalt von 10-12 Personen, die ihr Brot
selber backten, hatte schon selbst einen beträchtlichen Mehl- und Schrotverbrauch.
Die Wassermühlen am Königsbach
Das Wort Mühle ist ein Sammelbegriff für alles, was sich dreht und bewegt. Im engeren Sinne verstehen wir
darunter eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Getreide, zum zerquetschen von ölhaltigen Samen und zum Stampfen und Walken.
Mühlen sind der Inbegriff erster Technik, hohen handwerklichen Könnens und menschlichen Erfindergeistes.
Heute, da das Ende der Erdölreserven absehbar scheint, ist es sicherlich sinnvoll auf eine alte natürliche und
billige Energiequelle wie das Wasser zurückzugreifen. |